Zum Thema Pflanzhilfen existieren viele Lehrmeinungen und nicht immer sind die Vor- und Nachteile klar ersichtlich. Wenn man wirtschaftliche Interessen ausblendet und die unterschiedlichen Pflanzhilfen über einen längeren Zeitraum in der Praxis beobachtet, so sind doch einige Auswirkungen zu erkennen.
In den Frühjahrsmonaten können auf exponierten Freiflächen, Extremtemperaturen bis weit über 30° C innerhalb dieser Wuchshüllen gemessen werden. Zwar wird dieses Mikroklima durch die Hersteller beworben, doch in trockenen und heißen Monaten ist hier für Jungpflanzen purer Stress vorprogrammiert.
Die Fixierung der Wuchshüllen erfolgt lediglich mit einen Pflanzstab, dieser muss auch in Extremsituationen (Sturm, Schneelast, Reif/Anraum, Fäulnis etc.) das gesamte System tragen – in der Praxis sind hier oftmals physikalische Grenzen gesetzt. Die Hülle sind relative günstig und durch den Monostab schnell installiert – wenige Arbeitsgänge erforderlich.
Bei einigen Baumarten (z.B. Lärche) wirken die Wuchshüllen wie Helikoptereltern mit einem überzogenen Schutzbedürfnis. Die Stützfunktion der Hüllen läßt die junge Lärche in die Höhe schießen ohne dabei ein kräftiges “Stämmchen” auszubilden. Erreicht die Lärche eine gewisse Stammhöhe und die Wuchshülle kann dabei die Stützfunktion nicht mehr übernehmen, so kann der Baum dem Gewicht nicht mehr standhalten. Auch ein Baum genötigt den entsprechenden Freiraum um sich entwickeln zu können.
Nicht immer sind es nur mechanisch verursachte Schäden durch die Bestandspflege, oftmals weisen die Wuchshüllen auch größere Verbissspuren auf. Die Kunststofffragmente landen dann nicht nur auf dem Waldboden, sondern leider auch im Verdauungstrakt des Wildes.
In den seltesten Fällen werden diese Wuchshüllen auch ordnungsgemäß aus den Wäldern entnommen und entsprechend entsorgt. Gründe dafür sind neben dem zusätzlichen Aufwand die hohen Lohnkosten. Teilweise werden nicht verwendete Wuchshüllen einfach im Wald belassen. In vielen Revieren wurden Forstmitarbeiter deutlich reduziert und man setzt lieber auf externe, maschinenorientierte Lohnunternehmen. Den Rückbau von Wuchshüllen können Maschinen nicht leisten und manueller Rückbau reduziert unnötig die profitablen Holzerlöse.
Diverse Unternehmen bewerben innovative Wuchs- und Verbissschutzsyteme aus nachwachsenden Rohstoffen, dabei sind einige dieser “Erfindungen” schon früher erfolgreich eingesetzt und nur aus wirtschaftlichen Gründen wieder “vergessen” worden.
Ob angebliche Innovation oder altbewährtes System, wichtig ist nur, dass ein Umdecken stattfindet und unnötiger Müll in den Wäldern verbannt wird.
Bei Sportgrößen heißt es gerne – They never come back – doch im Bereich Verbissschutz kommen endlich wieder altbewährte Systeme zum Einsatz.
Wurden in den letzten Jahren noch ausschließlich Kunststoff-Wuchshüllen eingesetzt, so ist endlich eine Trendwende zu umweltfreundlicheren Verbissschutz-Systemen zu erkennen. Einzelne Forstbetriebe setzen wieder auf altbewährte Pflanzhilfen und leisten hierdurch einen wichtigen Beitrag zum Natur- und Umweltschutz.
Sinnvoller und gut abbaubarer Verbissschutz aus Jute und Holz.
Bessere Stabilität durch drei Holzstäbe und lichtdurchlässiger Verbissschutz aus Jute. Im Vergleich zu den engen Wuchshüllen ist das Platzangebot für die Jungspflanzen deutlich besser und es herrscht ein angenehmeres Mikroklima vor.
Der Vorteil eines Hordengatters besteht darin, dass eine größere Fläche vor Wildverbiss geschützt werden kann. Die Jungpflanzen müssen nicht einzeln geschützt werden und können sich ohne Wuchshilfe entwickeln.
Die Erstellung ist zwar etwas arbeitsintensiver, doch kann das Hordengatter nach mehreren Jahren rückstandslos verrotten. Ab den 50er Jahren wurde für Wildzäune hauptsächlich Drahtmaterial eingesetzt, dieses hat aber den Nachteil, dass es wieder mühsam zurückgebaut und entsorgt werden musste.
Der Vorteil eines Hordengatters besteht darin, dass eine größere Fläche vor Wildverbiss geschützt werden kann. Die Jungpflanzen müssen nicht einzeln geschützt werden und können sich ohne Wuchshilfe entwickeln.
Die Erstellung ist zwar etwas arbeitsintensiver, doch kann das Hordengatter nach mehreren Jahren rückstandslos verrotten. Ab den 50er Jahren wurde für Wildzäune hauptsächlich Drahtmaterial eingesetzt, dieses hat aber den Nachteil, dass es wieder mühsam zurückgebaut und entsorgt werden musste.
Auf größeren Freiflächen werden auch heute noch Wildzäune aus Drahtmaterial errichtet, wichtig ist hierbei nur, dass nach erfolgter Aufforstung, das Drahtgeflecht wieder unweltfreundlich entsorgt wird.
Anstatt die wenig verbliebenen Bäume unnötig zu stressen, wäre hier besser ein Holzpfosten zum Einsatz gekommen.
Dieser klassische Verbissschutz zeichnet sich durch eine hohe Stabilität aus und bildet keine Stauhitze wie bei den engen Kunststoffhüllen.
Das Holzmaterial kann im Wald belassen werden und verrottet rückstandslos.
Wird diese Pflanzhilfe an sonnenexponierten Flächen eingesetzt, so bietet dieses System keinen Schutz vor extremer Sonneneinstrahlung.
Auch wäre der Schatten eines schützenden Kronendachs ein Erfolgsgarant.
Direkte Sonneneinstrahlung auf Freiflächen, sorgt aber auch hier für vertrocknetes Pflanzmaterial.